11.03.2013

Ein Alltag, der uns krank macht?

Ich sehe mir im Moment die Reportage auf RTL an, es geht um das in den letzten Jahren immer mehr diskutierte Burn-Out-Syndrom. Gezeigt und interviewt wird unter anderem ein Junge, der mit seinen 13 Jahren einen Alltag lebt, der ihn sehr zu überfordern scheint. Er besucht auf eigenen Wunsch ein anspruchsvolles französisches Gymnasium in Berlin und verbringt seine Freizeit beim Fußballtraining, das ebenfalls viel Zeit in Anspruch nimmt. Was dem Jungen Spaß machen soll, ist jedoch nicht nur zur Gewohnheit, sondern zur täglichen Belastung geworden.

Quelle: www.nmz.de
In nahezu allen Berufsschichten lässt sich dieser Trend verfolgen. Die Arbeit oder andere Tätigkeitenen unseres Alltages führen nicht nur zu Stress, der ja durchaus positiv sein kann, sondern zur Überforderung. Sobald erste Erfolge in der Schule oder bestenfalls schon auf dem eigenen Bankkonto sichtbar werden, sollen diese natürlich kein Einzelfall bleiben. Die Arbeit entwickelt sich zur Sucht. Wir werden garantiert nicht süchtig nach dem Stress, aber umso mehr nach dem Erfolg und den erzielten Resultaten.
Diese kommen natürlich nicht von entspannten Tagen in der Sonne und erholsamen Mittagsschläfchen. Hinter jedem Ziel, das erreicht wird, steckt viel Arbeit und Disziplin.
Wichtig dabei ist es, seinen Körper und die Psyche gut im Auge zu behalten. Werden Müdigkeit, Unlust und körperliche Schmerzen zu ständigen Begleitern, kann auch das schönste Erfolgserlebnis seinen Reiz verlieren.

Während meines BWL-Studiums mangelt es nicht an nützlichem Wissen und allerlei Handwerk, das uns vermittelt wird. Wir lernen, ein Unternehmen zu gründen, wirtschaftlich vorteilhaft zu handeln, Sponsoren zu überzeugen, Marketingkonzepte auszuarbeiten und uns mit Rechtsfragen und dem Finanzamt auseinander zu setzen. Immer wichtiger wird jedoch neben dieser Aspekte die Vermittlung des richtigen Umgangs mit seinen späteren Arbeitskräften.
Beispielsweise müssen Mitarbeiter für gute Leistungen regelmäßig gelobt und als Individuum wahrgenommen und dementsprechend behandelt werden. Klingt simpel, wird jedoch oft stark vernachlässigt.
Der bereits erwähnte Trend entsteht also nicht allein aufgrund des eigenen Ansporns, sondern ist ebenso stark von den Menschen in unserer Umgebung abhängig.

Folgende Aspekte haben einen starken Einfluss auf unser gesundheitliches Empfinden.

Körper
Der Körper braucht neben viel Arbeit regelmäßig Ruhe und Entspannung, um sich von Anstrengungen zu erholen.

Psyche
Die Gedanken dürfen sich nicht ausschließlich um die Arbeit und offene Erledigungen drehen. Es ist wichtig, genügend Freizeit in einem vollen Terminkalender unter zu bringen.

Soziales
Werdet euch bewusst, welche Menschen ihr gerne in eurer Nähe habt, wer euch Unterstützung anbietet und auf wen ihr euch auch an schweren Tagen und mit scheinbar unlöslichen Problemen spontan wenden könntet. Menschen, denen beispielsweise kein Vertrauen entgegen gebracht werden kann, haben eure Freundschaft und Bemühungen nicht verdient.

Existenz 
Die Sinnfrage in eurem Leben muss vor allem während eines festen Berufsalltags möglichst genau geklärt sein, d.h. ihr müsst zufrieden sein mit dem, was ihr tut und wie ihr es tut.
Die weiteren Ziele im Leben müssen dem eigenen Können und euren Möglichkeiten realistisch gegenüber stehen. Ein Hinterherjagen nach Zielen, die aus unterschiedlichsten Gründen nicht erreicht werden können, löst früher oder später nur Frustration und Depression aus.

Viele von euch werden noch nicht voll im Berufsleben stehen, doch sollte man sich schon heute über ein gewisses Gleichgewicht im Leben bewusst sein, das man zugunsten des Erfolges nicht verlieren und aufgeben darf.

Habt einen schönen Abend und bis bald!