22.08.2013

Feuchtgebiete

"Bloß nicht zu viel waschen. Einmal wegen der wichtigen Muschiflora. Dann aber auch wegen dem für Sex wichtigen Muschigeschmack und -geruch. Das soll ja nicht weg. Ich mache schon lange Experimente mit nicht gewaschener Muschi. Mein Ziel ist es, dass es leicht und betörend aus der Hose riecht. Das wird von Männern dann nicht bewusst wahrgenommen, aber doch unterschwellig, weil wir ja alle Tiere sind, die sich paaren wollen."

- Feuchtgebiete, 2008

Gestern Abend hüpfte ich spontan von der Couch und machte mich auf zur Vorpremiere von Feuchtgebiete, die um 20 Uhr am Potsdamer Platz laufen sollte.
Nachdem ich meine Karte geholt und noch ein wenig Zeit gehabt habe, schlenderte ich einige Minuten zwischen den hohen Gebäuden umher. So oder so ähnlich müssen sich Städte wie New York anfühlen, oder? Nur dass Spider Man in Berlin gezwungen wäre, zwischen drei Gebäuden hin und her zu schwingen.
Die meisten Berliner mögen den Potsdamer Platz nicht. Ich sehe großes Potential, er dürfte einfach nicht von so viel leerem Raum umgeben sein.


Der Film ist schon allein deswegen sehenswert, weil es bislang nichts Vergleichbares auf dem Markt gab. Als ich damals das Buch las, wäre es mit Abstand das letzte gewesen, das ich verfilmt hätte. Aber Carla Juri spielt ihre Rolle sehr überzeugend und mit viel Leidenschaft, ich empfehle den Film jedem, der beim Anblick von Sperma, Blut und Körperbehaarung nicht gleich vom Stuhl kippt.

Ich persönlich habe keine Probleme mit Nacktheit in Kinofilmen. Aber seit wann ist die Industrie bei entblößten Männerkörpern so zeigefreudig? Vor einigen Jahren wären einige Nahaufnahmen undenkbar gewesen.

Einige Kinobesucher verließen bei der gestrigen Vorstellung den Saal. In jedem Fall ist es hilfreich, das Buch gelesen zu haben, ich kann mir denken, dass die gezeigten Szenen unvorbereitet großen Ekel und Gänsehaut hervorrufen.


Werdet ihr euch den Film ansehen?