18.07.2013

Vom Dirndl und Leberkassemmal

Ein paar schöne Tage in München gehen langsam zuende.
Da wir dieses Jahr unbedingt auf's Oktoberfest fahren wollen (für mich wäre es eine Premiere), kam das schöne Dirndl bei Esprit wie gerufen und wurde natürlich mitgenommen. Außerhalb von Bayern verkauft leider so gut wie kein Einzelhandelsladen Trachtenmode. Oder habt ihr da andere Erfahrungen?
Ich habe mir sagen lassen, dass in München sogar Läden wie H&M Dirndls anbieten.
Für jeden Geschmack und Geldbeutel, find ich super!
Jedenfalls kann man in Berlin in den großen Warenhäusern im September so kurz vor dem Fest kein Schnäppchen schlagen.


Wir verbrachten die Zeit im Hirschgarten und am "Busenberg" (oder heißen die beiden "Busenhügel"?), aßen a Leberkassemmel und schauten uns den Karlsplatz samt Einkaufspassage an.


Eine ganz neue Erfahrung für mich war der Besuch auf einem Gelände für Graffitimaler. Ich frage mich, wie lange die Künstler für diese Kunstwerke gebraucht haben. Während Jonas und sein kleiner Bruder leidenschaftlichst an ihren Werken rumtüftelten, ist mein "Meisterstück" nicht unbedingt sehenswert geworden. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie taub sich der Zeigefinger nach bereits fünf Minuten im Einsatz anfühlt.


Für uns geht's morgen leider schon wieder nach Berlin, genießt das anstehende Wochenende und bis bald!

15.07.2013

Von der Leichtigkeit anderer Städte

Wunderschönen guten Morgen aus München!

Eins muss ich vorweg sagen: Berlin ist ein wahrgewordener Traum.

Ich hatte tatsächlich eine Phase, in der ich die Schnauze voll hatte von all den "individuellen Künstlern" und "Weltoffenen", alles schien mir aufgesetzt und irgendwie falsch. Doch nun könnte ich der Stadt wieder Tag für Tag erzählen, wie sehr ich sie liebe.
Seit nun mehr als 16 Jahren führen wir eine meist harmonische Beziehung miteinander, trotz Dreck und schlechtem Wetter. Niemand ist schließlich vollkommen.

Doch wie in den meisten Beziehungen schleicht sich natürlich auch bei uns der Alltag ein. Berlin verbinde ich nicht nur mit interessanten Menschen, tollem Essen und wachen Nächten - ich gehe hier zur Uni und muss nebenbei arbeiten. Stress und schwere Zeiten werden also permanent auf die Stadt übertragen.

An meinem gestrigen ersten Abend in München konnte ich mich nach all den Prüfungen von einer ganz anderen Seite erleben. Ich war zutiefst entspannt und unbeschwert. Ich habe gemerkt, wie wertvoll Orte sind, die fernab Unbeschwertheit schenken.

Mit dem Alltagsstress kann sich dann Berlin gerne wieder rumschlagen.

Natürlich musste meine Kamera gestern Abend gleich mit.
So schön die Graugänse auch aussehen, sie wollten mich tatsächlich in den Hintern beißen! Jonas hat sich amüsiert, ich hatte Todesangst!

14.07.2013

Raststättenpoesie

Ich liebe lange Autofahrten, so sehr, dass ich die Reiseübelkeit aus den Kindertagen längst verdrängt habe. So waren wir am heutigen Morgen ein weiteres Mal die knapp 600 km von Berlin nach München unterwegs. Ich kenne bis heute keinen Ort, an dem es schöner sein könnte, still das Miteinander zu genießen und sich gleichzeitig in den Tiefen seiner eigenen Gedanken und den Weiten der vorbeirasenden Landschaften zu verlieren, als ein Auto.

Wie kann man behaupten, Autofahren sei langweilig? So oft habe ich diese Behauptung schon gehört...

Wir alle kenne sie: Die "Ich singe jedes Lied aus dem Radio mit, egal wie schlecht ich es sonst finde"-Phase. Da tun mir meine Mitfahrer meist schon ein wenig leid. Bei einer Mitfahrgelegenheit im Wagen kann man das nur leider kaum machen, bei meiner "Engelsstimme" hätten sie mich garantiert bei der nächsten Raststätte abgesetzt.

Schön ist es natürlich auch, in einen Stau zu geraten und im selben Moment festzustellen, wie viel Wasser man in den vergangenen zwei Stunden getrunken hat. Die aufkommende Panik muss ich wohl niemandem näher erläutern, wenn weit und breit weder Tankstelle noch ein bisschen Grün in Sicht ist.

Die Krönung bieten dann die Mitfahrer, während der Autofahrt vom Schlaf übermannt. Der erste sabbert seinem Sitznachbarn fast auf die Schulter und gerät immer mehr in Schieflage, während ein anderer langsam nach vorne kippt und in regelmäßigen Abständen wieder hochzuckt.

Am Ende ist die InTouch ausgelesen, so steckt man sich die Kopfhöhrer in die Ohren und ist plötzlich wieder allein.

Da soll mir noch einer sagen, Autofahren würde keinen Spaß machen!

Was waren denn so eure einprägendsten Erlebnisse während einer Autofahrt?