14.07.2013

Raststättenpoesie

Ich liebe lange Autofahrten, so sehr, dass ich die Reiseübelkeit aus den Kindertagen längst verdrängt habe. So waren wir am heutigen Morgen ein weiteres Mal die knapp 600 km von Berlin nach München unterwegs. Ich kenne bis heute keinen Ort, an dem es schöner sein könnte, still das Miteinander zu genießen und sich gleichzeitig in den Tiefen seiner eigenen Gedanken und den Weiten der vorbeirasenden Landschaften zu verlieren, als ein Auto.

Wie kann man behaupten, Autofahren sei langweilig? So oft habe ich diese Behauptung schon gehört...

Wir alle kenne sie: Die "Ich singe jedes Lied aus dem Radio mit, egal wie schlecht ich es sonst finde"-Phase. Da tun mir meine Mitfahrer meist schon ein wenig leid. Bei einer Mitfahrgelegenheit im Wagen kann man das nur leider kaum machen, bei meiner "Engelsstimme" hätten sie mich garantiert bei der nächsten Raststätte abgesetzt.

Schön ist es natürlich auch, in einen Stau zu geraten und im selben Moment festzustellen, wie viel Wasser man in den vergangenen zwei Stunden getrunken hat. Die aufkommende Panik muss ich wohl niemandem näher erläutern, wenn weit und breit weder Tankstelle noch ein bisschen Grün in Sicht ist.

Die Krönung bieten dann die Mitfahrer, während der Autofahrt vom Schlaf übermannt. Der erste sabbert seinem Sitznachbarn fast auf die Schulter und gerät immer mehr in Schieflage, während ein anderer langsam nach vorne kippt und in regelmäßigen Abständen wieder hochzuckt.

Am Ende ist die InTouch ausgelesen, so steckt man sich die Kopfhöhrer in die Ohren und ist plötzlich wieder allein.

Da soll mir noch einer sagen, Autofahren würde keinen Spaß machen!

Was waren denn so eure einprägendsten Erlebnisse während einer Autofahrt?